Sie tanzen, jede für sich, wiederholen immer wieder ihr Bewegungsspiel – absurd, magisch, poetisch und manchmal kämpferisch und aggressiv. Und dann irgendwo im Raum scheinen sie aufeinander zu reagieren. Aus der tänzerischen Isolation wird ein Miteinander. Bewegung und Narration ergänzen sich und beginnen ein gemeinsames Spiel, welches nur kurz verharrt, bis sie von den Robotern wieder entführt werden, um an einer anderen Stelle ihren Tanz fortzuführen. Begleitet wird die Szenerie durch eine Klanginszenierung. Ein musikalisches Motiv, unterschiedlich zeitlich gedehnt, trifft auf sechs verschiedenen Soundeinheiten aufeinander. So entstehen unendliche Kombinationen und Variationen eines Motivs. Sound und Bild erhalten damit den Charakter der situativen Einzigkeit. Der erlebbare Moment ist einzig und im Live-Charakter unwiederholbar.
In einem tänzerischen Dialog – der eine filmte die andere bei ihrem Tanz und umgekehrt – entstanden die Videosequenzen die Stina Kurzhöfer und Achim Kirsch nutzten, um daraus die gezeigte Tanz-Animationen zu entwickeln. Maskiert und verkleidet inszenierten sie sich in kurzen Bewegungsbildern, um sie in hundert und -tausendfach, einzeln gezeichneten und gemalten Bildern neu zu entfalten.
Gestalten aus einer anderen Welt: halb Tier, halb Mensch, Fabel, Märchen oder Mythos. Irgendwoher, aus einer nicht definierbaren Welt, scheinen diese Geschöpfe hier auf, um gemeinsam zum Tanze zu bitten. Denn auch die physisch agierenden Roboter und Motoren nähern sich wie vertrauliche Wesen aus einer fremden Sphäre, scheinen Kontakt aufzunehmen, den die Besucher erwidern können, ehe sie, umgelenkt, ihre Richtung ändern. So werden die Besucher Mitspieler in einem faszinierenden (Tanz)Schauspiel.
Turnhalle Gymnasium Laurentianum